Als besonders fortschrittliche Gruppe sattelten wir schnell auf Papier um. Unsere Smartphones lagen nutzlos auf den Tischen, wie ausrangierte Wegwerfzelte nach einem Festival. Das Onlinetool kollabierte bereits am ersten Tag. An eine KI-generierte Zusammenfassung unseres kollaborativen Grossgruppen-Prozesses war nicht mehr  zu denken. Und das ausgerechnet in der High-Tech-Hauptstadt Seoul! Unsere auf Papier gekritzelten Geistesblitze führten an der vierten Weltkonferenz der Lausanner Bewegung dennoch zu bemerkenswerten Ergebnissen.

 

Dies ist kein «Früher war alles besser»-Heft. Früher sind wir an Masern gestorben. Die KI mag in selbstgemalten (selbstgenerierten) Bildern den Protagonisten immer wieder sechs Finger verpassen oder empfehlen, gehörig Leim auf die Pizza aufzutragen, damit der Käse besser kleben bleibt. Schadenfreude ist dennoch keine angemessene Reaktion.

 

Genauso wenig propagieren wir hier eine schöne neue KI-Welt. Und das nicht nur, weil es noch ein paar Kinderkrankheiten auszumerzen gibt, bevor wir vollends in das Licht der verheissungsvollen Zukunft eintauchen.

 

Um im kulturellen Fluss mit seinen vielen Strömungen und Gegenströmungen den Kurs zu halten, stellen wir die simple, aber nicht triviale Frage nach dem Ziel unserer Reise: In welcher Welt wollen wir wohnen? Geschmack und Trends sind keine guten Navigatoren. Inmitten aller technologischer Umwälzungen hat sich der christliche Glaube als Vision für ein gelingendes Leben bewährt. In diesem «SEA Fokus» interessieren daher nicht nur Anwendungsfragen. Vielmehr widmen wir uns den tieferliegenden Fragen nach der Grundausrichtung unseres Lebens – und dem Platz, den die KI darin einnehmen soll oder auch nicht.

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