SEA-Kommunikationsleiterin Daniela Baumann (39) und Livenet-Chefredaktor Florian Wüthrich (40) bilden neu das Leitungs-Duo der Hope-Redaktion. Zur Veröffentlichung der ersten nationalen Ausgabe fühlen sich die beiden etwas auf den Zahn.

 

Daniela, bist du grundsätzlich eine optimistische Person?
Daniela Baumann:
Ehrlich gesagt wäre ich gern etwas optimistischer. Ich habe den Hang, eher das Negative als das Positive zu sehen. Das fiel mir kürzlich wieder auf, als ich in einem Zug sass, der wegen einer technischen Störung auf offener Strecke stehenblieb. Sofort malte ich mir aus, was es nun für meine weiteren Pläne bedeuten würde, wenn wir stundenlang steckenbleiben sollten. Tatsächlich aber fuhr der Zug nach fünf Minuten bereits weiter. Ich mache mir schnell mal Sorgen, die sich im Nachhinein oft als unbegründet erweisen. Dennoch würde ich mich nicht als «hoffnungslosen Fall» bezeichnen, sondern durchaus als ein Mensch mit Hoffnung. Im grossen Ganzen glaube ich daran, dass alles gut kommt.

 

Wie hast du’s mit der Hoffnung, Flo?
Florian Wüthrich:
In den allermeisten Fällen kippe ich tatsächlich auf die hoffnungsvolle Seite. Ich rechne an jedem Tag damit, positiv von Menschen oder Umständen überrascht zu werden. Dabei trägt mich ein tiefes Gottvertrauen. Mit dieser Haltung fahre ich gut, weil ich so meine Antennen stets ausgestreckt habe für das Schöne, das sich in dieser Welt entdecken lässt. Natürlich falle ich manchmal grausam auf die Nase, werde enttäuscht, aber das gehört zum Leben. Ich liebe es, etwas bewegen und gestalten zu können. Von daher nervt mich die aktuelle Kultur der Passivität und Angst. Mit Menschen, die oft kritisieren, aber selten Verantwortung übernehmen, habe ich Mühe.

 

Und was nervt dich, Daniela?
Daniela Baumann:
Foodwaste und Hundehalter, die ihre Vierbeiner nicht im Griff haben! Ich weiss nicht genau, weshalb, aber das kann mich so richtig in Rage versetzen – was bei mir selten der Fall ist. Im Nachhinein muss ich mir jeweils eingestehen, dass meine Reaktion übertrieben war. Ich weiss im Einzelfall ja meist nicht, was die Hintergründe für das irritierende Verhalten waren. Insofern geht es mir ähnlich wie dir: Ich wünschte mir für unsere Gesellschaft weniger Nörgelei an- und mehr Barmherzigkeit miteinander. Das wichtigste Argument dafür ist mir die Aufforderung von Jesus in der Bibel: «Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist.»

 

Aber sag mal, Flo, was hat das mit dieser Zeitung zu tun?
Florian Wüthrich:
Es menschelt! Dafür steht unsere Zeitung auf jeden Fall. Sie zeigt Menschen und ihre Wege, das Leben nicht nur zu überleben, sondern darin einen Sinn zu finden. Wir sitzen ja alle im gleichen Boot in diesem grossen Mysterium Leben, das im Tod mündet. Doch wie nutzen wir die Zeit, die wir haben? Was treibt uns innerlich an? Wie haben wir’s mit dem Glauben? Solche Fragen interessieren uns als Hope-Redaktion. Wir wollen aber nicht beim blossen Abbilden von Lebensgeschichten stehenbleiben, sondern auch darüber berichten, wie sich Leben zum Guten verändern kann. Was gab dieser Person den Mut, Risiken einzugehen? Was gab ihr die Kraft, Schweres auszuhalten? Und was kann ich daraus für mein Leben lernen? So wirkt Hoffnung immer als treibende Kraft. Sie bringt uns in Bewegung und hilft uns, Passivität zu überwinden.

Die neue Hope Schweiz ist da!

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