v.l.: Michael Mutzner übergibt die Leitung in Genf an Gaetan Roy (ständiger Vertreter) und Wissam al-Saliby (Direktor).

Seit zehn Jahren ist die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) mit einem Büro bei den Vereinten Nationen in Genf präsent, um die Anliegen evangelischer Christen betreffend Menschenrechte, insbesondere die Religionsfreiheit, einzubringen. Michael Mutzner hat die Vertretung mitaufgebaut und übergibt die Leitung nun an Gaetan Roy und Wissam al-Saliby.

 

«2012 haben wir ein ständiges Büro der WEA in Genf eingerichtet. Damit wollten wir den nationalen Allianzen Unterstützung und eine Anlaufstelle bieten und den 600 Millionen evangelischen Christen eine Stimme geben. Unsere Arbeit besteht darin, ihre Anliegen in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte und insbesondere der Religionsfreiheit gegenüber den Vereinten Nationen und den dort vertretenen Staaten aus der ganzen Welt zu vertreten.» So blickt Michael Mutzner auf seine Tätigkeit für die Weltweite Evangelische Allianz zurück, die nach zehn Jahren zu einem Ende kommt. Er ist überzeugt, eine gut aufgestellte Equipe zu hinterlassen: Wissam al-Saliby, bereits seit vier Jahren Teil des Teams, übernimmt von ihm die Leitung des Büros, während Gaetan Roy als neuer ständiger Vertreter hinzukommt. Seine Aufgabe wird es sein, die diplomatischen Beziehungen noch weiter auszubauen.

 

Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES bzw. ihre Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) ist eine der wichtigsten Unterstützerinnen dieses internationalen Engagements. AGR-Präsident Philippe Fonjallaz nahm an der Stabübergabe in Genf teil: «Das Engagement des WEA-Büros in Genf beim UN-Menschenrechtsrat ist von grundlegender Bedeutung, da es ermöglicht, das Recht der Christinnen und Christen weltweit auf Glaubensfreiheit zu verteidigen und ihre Anliegen bei den höchsten Behörden anzubringen. Wir unterstützen diese Arbeit, weil wir von ihrem positiven Einfluss und ihrer Wirkung überzeugt sind.»

 

Wichtige internationale Verbindungen
Dank ihres direkten Zugangs zum UNO-Menschenrechtsrat und -komitee, zu diversen Experten und diplomatischen Missionen in Genf kann die WEA die nationalen Allianzen im Einsatz für Religionsfreiheit in ihren jeweiligen Ländern unterstützen. Sie stellt damit sicher, dass sie von der UNO und den betreffenden Regierungen gehört werden.

 

Jüngstes Beispiel anlässlich der aktuellen Session des UNO-Menschenrechtsrats ist der Aufruf an Sri Lankas Regierung, gegen Gewalt und Diskriminierung gegen religiöse Minderheiten vorzugehen. Denn die Liste der Verfehlungen ist lang: Christen werden daran gehindert, Kirchen zu bauen und sich zum Gebet zu versammeln, Muslime werden willkürlich und ohne Gerichtsverfahren inhaftiert, der Staat nimmt Hindus ihre religiösen Stätten ab, noch immer wurde niemand für die Anschlagserie auf Kirchen an Ostern 2019 verantwortlich gemacht.

 

Am 3. Oktober organisiert das WEA-Büro zudem in Zusammenarbeit mit anderen Partnern ein Webinar über Minderheitenrechte in Indien.