In einer Serie der Schweizerischen Evangelischen Allianz zum diesjährigen Flüchtlingssonntag berichten Konvertiten, die mittlerweile in der Schweiz leben, von ihrem Leben. Den Anfang macht Aida aus dem Iran.

 

Mein Name ist Aida. Ich bin im südlichen Iran aufgewachsen. Meine Familie war nicht sehr religiös. Ich habe zwei ältere Brüder. Der eine, Amir, hatte grosse Probleme und rutschte in die Drogen- und Alkoholsucht ab. Er hatte aber einen christlichen Freund, der ihm immer wieder vom Glauben an Jesus Christus erzählte. Durch diesen Freund entschied sich mein Bruder für ein Leben mit Jesus Christus und wurde frei von Drogen und Alkohol. Mein Bruder erzählte uns von einem liebenden Gott, der immer da ist und dir zuhört. Er sagte auch, dass man im Namen Jesus beten kann.

 

Mein Vater starb, als ich 16 Jahre alt war. Ich war sehr enttäuscht von Gott und glaubte seither nicht mehr daran, dass es irgendeinen guten Gott gibt – ich ging ohne Glauben durchs Leben. Aus dem Grund konnte ich das, was mein Bruder uns erzählte, nicht glauben.

 

Antwort auf ein verzweifeltes Gebet

Ein Erlebnis veränderte diese Haltung radikal: Mein zweiter Bruder wurde auch Christ. Er und Amir evangelisierten auf der Strasse und wurden darum festgenommen. Wir als Familie wussten über zwei Wochen nicht, wo sie sind und wie es ihnen geht. In der Verzweiflung erinnerte ich mich daran, was mein Bruder gesagt hat: «Bete im Namen Jesus!» Genau das tat ich an dem Tag zum ersten Mal. Tags darauf wurden meine Brüder freigelassen und kamen nach Hause zurück. Aufgrund dessen entschied ich mich für ein Leben mit Jesus Christus – er hat mir in meiner Hoffnungslosigkeit neue Hoffnung gegeben.

 

Flucht

Meine Mutter und meine Schwester wurden auch Christen. Die erweiterte Familie, unsere Onkel und Tanten konnten dies nicht verstehen. Auch viele Freunde distanzierten sich von uns, weil wir an Jesus glauben. Meine Brüder evangelisierten mutig weiter und führten viele Menschen zu Jesus – sehr zum Ärger der Regierung. Die Situation verschärfte sich so weit, dass wir uns dazu entschieden zu fliehen. Glücklicherweise konnten wir mit dem Flugzeug gehen, so flogen wir vom Iran in die Schweiz. Wir fanden eine Gemeinde, in der wir uns wohlfühlen und aufgenommen wurden. Wir können frei und ohne Angst Gott anbeten und ihn loben.