Die Taskforce der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA-RES zum Krieg in der Ukraine legt derzeit einen Schwerpunkt auf die Begleitung von Geflüchteten in der Schweiz. Für Private, die sich beispielsweise als Gastgeber engagieren, aber auch für kirchliche Verantwortungsträger stellt sie verschiedene Angebote zur Verfügung. Derweil bauen die vor Ort tätigen Werke aus dem SEA-Netzwerk ihre Hilfe weiter aus.

 

Mittlerweile sind rund 30’000 geflüchtete Personen aus der Ukraine in der Schweiz registriert. Gut 1000 von ihnen konnten durch Privatpersonen des Projekts kirchen-helfen.ch untergebracht werden. Dieses Netzwerk der SEA-Basis arbeitet dafür mit rund 100 Kirchgemeinden zusammen und hat aktuell noch Kapazitäten für nochmals 1500 Flüchtlinge. Die Heilsarmee ihrerseits hat bisher in Kooperation mit der Flüchtlingshilfe (SFH) rund 700 Personen privat und in Kollektivunterkünften unterbringen können.

 

Nach 50 Tagen Krieg und Flucht erhält auch in der Schweiz die gute Begleitung der teils kriegstraumatisierten Menschen mehr und mehr Bedeutung. Aus dem Netz der SEA haben Partnerkirchen und -organisationen folgende Online-Angebote organisiert:

  • Für Gemeindemitarbeitende (19. April) und interessierte Privatpersonen (25. April): praxisbezogene Informationsveranstaltungen via Zoom, wie Einzelpersonen, Gruppen und Kirchen jetzt konkret handeln können
  • Für Gastgeberinnen und Gastgeber: Dreiteilige Schulung via Zoom (29. April, 6. Mai, 20. Mai), wie traumatisierten Menschen begegnet werden kann und wie sich Helfende dabei selbst Sorge tragen
  • Ergänzende Ressource für alle, die Geflüchtete begleiten: ein Video mit dem Pfarrer und Notfallseelsorger Peter Schulthess, das speziell für den Umgang mit Menschen, die schwierige Erfahrungen gemacht haben oder sogar traumatisiert sind, wertvolles Basiswissen vermittelt (die Inhalte sind auch als Manuskript erhältlich)

 

Schutz vor Übergriffen und «Trauma Care» unterwegs

Eine gute Begleitung geflüchteter – und traumatisierter – Menschen ist selbstredend auch vor Ort in der Ukraine und den Nachbarländern zentral. Die Europäische Evangelische Allianz (EEA) vermittelt dazu Angebote und Fachwissen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Schutz von Frauen und Kindern vor Übergriffen. Das Netzwerk gegen Menschenhandel der EEA hat zur Prävention Ressourcen aufbereitet, die leider für etliche Flüchtende in Europa hochaktuell sind. Als eine auf Kinder ausgerichtete humanitäre Organisation kümmert sich zudem beispielsweise World Vision darum, in den Flüchtlingsaufnahmezentren sichere Orte für Kinder zum Spielen und Entspannen zu schaffen – sogenannte Kinderschutzzonen.

 

100 Lastwagen mit Hilfsgütern

Die Organisationen aus dem Netzwerk der SEA-RES, die im und um das Kriegsgebiet aktiv sind (Partner der Stiftung Hoffnungsnetz, GAIN, Remar), konnten in den vergangenen Wochen rund 100 Lastwagen mit geschätzten 700 Tonnen Hilfsgütern in die Ukraine liefern. Zudem fokussieren etliche Werke ihre Hilfe auch auf die Nachbarländer wie Polen, das mit 2,6 Millionen Flüchtenden enorm gefordert ist.

 

Alle Informationen und Angebote der SEA und ihrer Partner werden auf der Plattform Flüchtlingen helfen gebündelt. Vieles davon wie überhaupt die koordinierende Tätigkeit der Taskforce bedingt auch finanzielle Mittel. Die SEA-RES bittet dafür um Spenden für ihre Basisarbeit.