«Werden wir zu den Menschen, die Gott will. Suchen wir ihn täglich, damit wir Jünger auf Mission sein können?» Dr. Florence Muindi ermutigte in ihrem Vortrag an der Delegiertenversammlung der SEA wieder neu auf den persönlichen Ruf Gottes zu antworten. Denn Erneuerung des Ökosystemes des Evangeliums muss bei uns beginnen.
Dr. Florence Muindi lebt in Kenia und ist Gründerin und Präsidentin von «life in abundance International», einer der grössten Missionsorganisationen des Kontinents. Sie hat eine inspirierende Arbeit aufgebaut, in welcher lokale Ökosysteme von Christen, Kirchen und Werken in vielen Ländern eine transformierende Rolle spielen.
Untergrundkirchen ohne Verfolgung
«Was ist falsch mit der Kirche und den Ökosystemen in der Schweiz?» Florence Muindi ging der Antwort auf diese Frage Schritt für Schritt auf die Spur. «Am Sonntag war ich mit meinem Mann zu Besuch in einer Kirche in Bern und durfte zur Gemeinde sprechen. Ich sprach über Matthäus, Kapitel 16, Verse 24-27.» In dem Bibeltext fordert Jesus seine Jüngern auf, das Kreuz auf sich zu nehmen, sich selbst zu verleugnen und ihm nachzufolgen. Die Begegnungen im Anschluss an den Gottesdienst wurden für Florence zum Sinnbild für die Situation in der Schweiz. Da war eine 70-jährige Frau die realisierte, dass sie den Ruf Gottes verpasst hatte. Ähnlich ein junger Ingenieur. «Als wir die Kirche verliessen, trafen wir auf ein Ehepaar, die sagten zu uns: ‘Das Problem der Schweizer Kirchen besteht darin, dass sie Untergrundkirchen ohne Verfolgung sind.’ Und so ermutigte Florence die Anwesenden, dem Ruf Gottes zu folgen und eine Kirche zu werden, die an der Oberfläche lebt und Salz und Licht ist.
30-jährige Prophezeiung erfüllt
Florence Muindi berichtete, wie Gottes Ruf an sie persönlich erging: «1994, vor 30 Jahren war ich hier in Zürich und erhielt in einem Gottesdienst eine Prophezeiung. Ihre Ausbildung für den interkulturellen Dienst sei nun abgeschlossen und sie solle zurück nach Afrika gehen. Aber er werde eine Zeit kommen, in der sie wieder in dieses Land zurückkehren werde, weil Gott eine Aufgabe für sie habe.» Und so war für Florence der Moment der Delegiertenversammlung der Ort, wo sich eine 30-järhige Prophezeiung erfüllt. «Ich weiss, dass es Hoffnung gibt, denn Gott hat mich nach all den Jahren hier nach Zürich zurückgebracht, damit ich ein Zeugnis davon geben kann, was es bedeutet, Gott nachzufolgen.»
Unsere Mission
Florence sprach sehr ermutigend, aber forderte auch heraus: «Predigen wir das Wort so, wie es ist, oder haben wir es verwässert, damit es für die Zuhörer bequem wird? Ist das Gebet eine Option, oder so wichtig, dass wir nicht darauf verzichten können?» Voll Leidenschaft sprach sie der Allianz-Familie zu: «Ich glaube, wenn die Kirche in der Schweiz eine ganzheitliche Mission aufnimmt, um dort zu dienen, wo Christus benötigt wird, wird es eine Erweckung geben, weil die Kirche relevant, Salz und Licht werden wird.»
Was der Norden vom Süden lernen kann
Zum Schluss forderte Florence Muindi auf, dass wir mit Gottes Hilfe eifrig vorwärts gehen für sein Reich. «Gottes Zusagen werden sich erfüllen, damit die Kirche in der Schweiz, in Europa und im globalen Norden wiederbelebt werden. Ich weiss, dass der Eifer des Herrn dies bewirken wird. Sind sie bereit, mit Gott zusammenzuarbeiten? Möge die Antwort lauten: ‘Ja Herr, hier bin ich!’»
Rückblick aufs 2023
Neben dem Impuls von Florence und den Begegnungen beim Mittagessen prägte auch der formelle Teil der Geschäftssitzung die Delegiertenversammlung. Das SEA-Teams gab persönliche Einblick in das 2023. So erzählte beispielsweise Jaël Binggeli, unsere Jugendbeauftragte, wie am Newleaders-Kongress, an dem viele Leitende in ihrer eigenen Glaubens- und Teamentwicklung gestärkt werden konnten. Daniela Baumann berichtete, wie 2023 die Hope-Partnerschaft mit Livenet besiegelt werden konnte und Egzon Shala erzählte, wie mit der Videoserie «same but different» neue Dynamik ausgelöst werden konnte.
Das finanzielle Ergebnis der Jahresrechnung 2023 fiel negativ aus. Co-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud und Susi Fankhauser präsentierten verschiedene Massnahmen, wie die SEA im Jahr 2024 ihr Organisationskapital erhöhen will. Eine der Massnahmen wurde bereits umgesetzt, indem bei der Arbeitsgemeinschaft interkulturell und dem Landeskirchen-Forum einige Stellenprozente reduziert wurden. Zudem werden die erhöhten Mitgliederbeiträge zu einer Entlastung führen.
Protokoll der Geschäftssitzung
Die nächste Delegiertenversammlung findet am Freitag, 16. Mai 2025 statt.