«Gemeinsam Ökosysteme des Evangeliums gestalten» ist das Jahresmotto 2024 der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA. Ökosysteme des Evangeliums? – Der vom US-Theologen Timothy Keller geprägte Begriff steht für etwas, das im Netzwerk der Allianz schon lange und in unterschiedlichen Ausprägungen gelebt wird: Christinnen und Christen, Kirchen und Werke pflegen ein herzliches Für- und Miteinander und wirken im lebendigen Austausch und in gegenseitiger Ergänzung heilsam in die Gesellschaft hinein. So zum Beispiel während der Allianzgebetswoche, wo von Basel bis Grosshöchstetten, von Biel bis Lenzburg Christen im Gebet zusammengestanden sind und gemeinsam gefeiert haben.
Zum Start der alljährlichen Allianzgebetswoche feierte die Allianzsektion in Grosshöchstetten einen Gottesdienst. 140 Mitglieder aus den drei Gemeinden – der reformierten Kirche, der FEG und der FMG – hörten eine anschauliche Predigt von Andi Bachmann-Roth, Co-Generalsekretär der SEA. Er sprach über die Geschichte aus Markus 2, 1-12, wo vier Freunde ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen und dafür unter anderem ein Dach abdecken. Zur Veranschaulichung setzte Andi eine Person auf einen Stuhl und forderte eine andere Person auf, den Stuhl herumzutragen. Allein hatte diese keine Chance und erhielt darum Hilfe von drei Kollegen. Gemeinsam schafften sie es, den Stuhl mit der Person zu versetzen. Andi brauchte das Bild, um darzustellen, dass man «gemeinsam besser» unterwegs ist. «Das Miteinander ist nicht nur ein netter Zusatz, es ist ein wesentlicher Bestandteil der Mission, in die Gott uns hineingestellt hat.» Im Anschluss sorgten die Konfirmanden fürs «Kirchenkaffee». In diesem Moment der Gemeinschaft entstanden unter den Christen aus den verschiedenen Gemeinden vor Ort wertvolle Gespräche.
Leidenschaft für die Allianz
Für Felix Fankhauser, reformierter Pfarrer in Grosshöchstetten, kommt das Evangelium darin zum Ausdruck, wie Christen unterschiedlicher Prägung miteinander umgehen. «Das ist die wirklich wichtige Botschaft, welche die Leute rundherum intuitiv aufnehmen.» Und das sei für ihn auch der Hauptgrund, sich für das lokale Miteinander der Kirchen einzusetzen. «Wenn wir in unserer Vielfalt ein gutes Miteinander erreichen, geht das als Zeugnis weiter.»
Im weiteren Gespräch erzählt Felix Fankhauser, der seit drei Jahren die Allianz in Grosshöchstetten mitprägt, wie er die Zusammenarbeit der drei Kirchen erlebt und wie sie mit Meinungsverschiedenheiten umgehen.
Ein Pop-up-Gebetsraum mitten in der Stadt
Ein lang gehegter Wunsch eines Gebetsraumes mitten in der Stadt Winterthur wurde in der Allianzgebetswoche 2024 Realität. Der Pop-up-Gebetsraum, ehemals ein kleines Restaurant im Rathausdurchgang, wurde liebevoll für ein 24/7-Gebet eingerichtet. Viele Gebetsimpulse liessen die voll abgedeckten 168 Stunden schnell vergehen. Viel Dankbarkeit über die Stadt, aber auch Fürbitten für Menschen in der Stadt wurden an Gott gerichtet.
An einem von sieben Treffen der Allianzsektion Brugg und Umgebung im Rahmen der Allianzgebetswoche gab es neben wertvollen Begegnungen die Möglichkeit, die SEA besser kennen zu lernen. Andi Bachmann-Roth stellte die vielfältige Arbeit vor und zeigte auf, welchen Mehrwert das lokale Miteinander bringt.
Allianzgottesdienste mit 1000 Teilnehmenden
In Basel folgten 900 Personen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden der Einladung ins Münster zum gemeinsamen Auftakt der Allianzgebetswoche. Kirchenratspräsident Lukas Kundert brachte seine Freude und Begeisterung über die grosse Gemeinschaft der Christen in der Stadt zum Ausdruck. Mit drei kurzen Impulsen zu Matthäus 28,18-20 wurde die Allianzgemeinde ermutigt, den Auftrag von Jesus ganz persönlich anzunehmen. Gegenüber dem Wochenmagazin IDEA zog der hauptverantwortliche Pfarrer Matthias Pfaehler von der reformierten Gellertkirche Basel ein positives Fazit: «Es war ein ermutigender Gottesdienst mit vielen schönen Begegnungen. Wir sind dankbar für die engagierte und gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden in Basel.»
In Thun waren rund 1500 Personen aus den diversen Allianzkirchen in der Expo-Halle versammelt und hörten eine leidenschaftliche Predigt von Pastor Markus Bettler (CLZ Spiez) über Evangelisation und Zeugnisse von Menschen mit klaren Visionen in verschiedenen Lebensbereichen. Ein Chor aus einer brasilianischen Gemeinde sorgte so richtig für Stimmung.
Im Bieler Kongresshaus erlebten die zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher eine bewegende zweisprachige Feier mit der Verabschiedung des langjährigen Allianzpräsidenten Kurt Zaugg und der Einsetzung des neuen Leitungstrios. Timothée Zürcher (SOS Church), Andreas Steingruber (Jahu) und Matthias Zaugg (Evangelische Mission Biel) predigten über die Vision der Bieler Allianz – der gegen 30 Gemeinden und Werke aus Biel und Umgebung – mit den drei Werten Kraft, Freude und Schönheit und wie sich diese im Miteinander ausdrücken.
Im Allianzgottesdienst in Lenzburg war ebenfalls die Geschichte der vier Freunde, die den Gelähmten zu Jesus bringen, das Thema. Ganz nach dem Motto «gemeinsam besser» predigten Raphael Bachmann von der reformierten Kirche und David Gassmann von der EMK gemeinsam.
Bildimpressionen von Allianzanlässen aus der Allianzgebetswoche 2024
Basel (Quelle: IDEA/Andreas Dörge), Biel, Brugg, Grosshöchstetten, Lenzburg, Oberdiessbach, Thun, Winterthur