Neue Formen des Miteinanders und kirchlicher Präsenz vor Ort, geistliches Wachstum, gestärktes soziales Engagement usw. So schwierig die Pandemie auch für die Kirchen ist, so schön, ermutigend, friedens- und einheitsfördernd sind viele Geschichten der letzten zwei Jahre. Mit der Serie #CoronaPositiv erzählen die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES und Freikirchen.ch einige dieser Geschichten. In Spiez hat das Christliche Lebenszentrum (CLZ) viele einsame und hoffnungslose Menschen ermutigt, dank konkreten Angeboten für Senioren, Kinder und Jugendliche sowie für Asylsuchende, Ehepaare oder Stellenlose. Darüber berichtet Senior Pastor Markus Bettler.
Alle Senioren bekamen zu Weihnachten ein Geschenk, das jemand von der Kirchgemeinde vorbeibrachte. Täglich erhielten alle Kirchenmitglieder ein ermutigendes Mail per Hoffnungsblog. Familien wurden wöchentlich mit einem attraktiven online Kinderprogramm beschenkt. Menschen, die ihre Arbeitsstelle verloren haben, wurde erfolgreich eine neue Arbeitsstelle vermittelt. Menschen, die in Schulden geraten sind, wurde mit einem Notfonds geholfen. Zudem gab es eine kostenlose Finanzberatung. Asylsuchende, die sich während dieser Zeit oft verlassen fühlten, wurden von Mitarbeitenden der Kirchgemeinde begleitet. Ehepaare, die gerade während der Pandemie herausgefordert wurden, haben wir Eheberatung angeboten.
Jeden Sonntag haben um die 2000 Leute unseren Livestream-Gottesdienst online angeschaut. Zudem gab es zwei Gottesdienste zu je 50 Personen vor Ort und dann noch in drei Micro-Churches je 50 Personen. Jede Woche trafen sich 50 Jugendliche, wie es erlaubt war, im Christlichen Lebenszentrum. Dies war für die Jugendlichen von Spiez ein Highlight der Woche. Wir freuen uns sehr, wenn Corona wieder vorbei ist und sich hunderte von Menschen im Christlichen Lebenszentrum treffen können.
Als Kirche hat es für uns eine hohe Priorität, Teil von Spiez zu sein. Wir arbeiten eng mit den Behörden von Spiez zusammen, um sie zu unterstützen. In vielen Fachbereichen ist das CLZ im Ort präsent: So im fachlichen Netzwerk von Spitex, Rotes Kreuz, BEO Care, Demenzberatung, usw. Dann durch die Finanzberatung Hifidi: Das CLZ arbeitet mit dieser Arbeitsstelle zusammen und unterstützt sie auch finanziell. Weiter in der Begleitgruppe Fachstelle 60plus und in der Verankerung der Altersarbeit in Spiez. Das CLZ ist zusammen mit allen Organisationen ein Teil des «Runder Tisch Immigranten». Auch ist das CLZ Mitglied beim Quartierverein Spiezwiler und hilft dort mit. Zudem sind wir am «Dorffest» und beim Winzerfest Läset Umzug dabei. Zum Engagement gehört auch ein Stand am «Spiezmärit» , der rege von vielen Menschen besucht wird. Bei Kaffee und Kuchen gibt es tiefe Gespräche über Gott und die Welt.
Wichtig ist auch die Nachbarschaftshilfe: Viele Gemeindemitglieder helfen ihren Nachbarn ganz praktisch. Gerade während der Corona-Zeit halfen sie älteren Leuten, wenn sie einen Einkauf benötigten, fuhren sie zum Arzt oder räumten ihnen den Schnee vor dem Haus. Ein weiteres Angebot ist das Sorgentelefon: Während der Corona-Krise inserierten wir unsere Hotline, damit Leute anrufen konnten. Das Angebot wurde rege benutzt und es konnte vielen Menschen geholfen werden. Schliesslich ist das CLZ präsent im monatlichen Informationsheft «Spiezinfo», wo die Behörden und all die Vereine ihre Anlässe publik machen.
Insgesamt verzeichnete das CLZ Spiez während der Corona-Zeit das grösste Wachstum, welches die Kirche je hatte. Wir haben in dieser Zeit kaum jemanden verloren. Nach der Öffnung Mitte Februar feierten wir mit hunderten von Gottesdienstbesuchern ein riesiges Fest. Die Begeisterung war riesig, als wir zusammen angestossen und anschliessend zusammen ein feines Mittagessen genossen haben.
Aufgezeichnet von Markus Baumgartner