Rund 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Viele von ihnen flüchten auch wegen ihrer Religion. Mit der immer steigenden Zahl der Konversionen nimmt aber auch die Verfolgung zu. Deshalb müssen viele Konvertiten ihre Heimat verlassen und fliehen beispielsweise in die Schweiz. Um auf die Situation der konvertierten Personen aufmerksam zu machen, lädt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES gemeinsam mit anderen Organisationen die Kirchen zu verschiedenen Aktivitäten anlässlich der diesjährigen Flüchtlingstage rund um den 16. Juni 2024 ein.
In der Schweiz angekommen werden die Konvertiten mit neuen Herausforderungen konfrontiert: das Asylverfahren, Diskriminierung, die Ablehnung durch die eigene Familie, geistliche Bedürfnisse, die Integration in eine lokale Kirche.
Anlässlich der Kampagne zum Flüchtlingssonntag veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft Interkulturell der Schweizerischen Evangelischen Allianz in den nächsten Monaten Videos, in denen Konvertiten aus erster Hand von ihrer Bekehrung, ihrer Flucht und ihrer Zeit in der Schweiz erzählen.
Zudem gibt die Arbeitsgemeinschaft Interkulturell im November 2024 ein Handbuch unter dem Titel «Muslime begegnen Jesus Christus und folgen ihm nach» heraus. Es soll interkulturelle Begleitpersonen und Mitarbeitende lokaler Kirchen in ihrer wertvollen Arbeit unterstützen, Konvertiten zu begleiten und zu fördern. Aus der Praxis für die Praxis geschrieben, enthält das Handbuch Erläuterungen über den Prozess, wie Muslime zum Glauben an Jesus kommen, welche Rolle Jüngerschaft hat, die Bedeutung der Taufe von Konvertiten sowie das Asylverfahren in der Schweiz. Ergänzende Lebensgeschichten von ehemaligen Muslimen, die Jesus Christus begegnet sind und ihm nachfolgen, , werden berührende Einblicke geben.
Eine Konvertitin aus dem Iran ist Aida. Sie erzählt im ersten Video der Serie aus ihrem Leben:
Mein Name ist Aida. Ich bin im südlichen Iran aufgewachsen. Meine Familie war nicht sehr religiös. Ich habe zwei ältere Brüder. Der eine, Amir, hatte grosse Probleme und rutschte in die Drogen- und Alkoholsucht ab. Er hatte aber einen christlichen Freund, der ihm immer wieder vom Glauben an Jesus Christus erzählte. Durch diesen Freund entschied sich mein Bruder für ein Leben mit Jesus Christus und wurde frei von Drogen und Alkohol. Mein Bruder erzählte uns von einem liebenden Gott, der immer da ist und dir zuhört. Er sagte auch, dass man im Namen Jesus beten kann.
Mein Vater starb, als ich 16 Jahre alt war. Ich war sehr enttäuscht von Gott und ich glaubte seither nicht mehr daran, dass es irgendeinen guten Gott gibt – ich ging ohne Glauben durchs Leben. Aus dem Grund konnte ich das, was mein Bruder uns erzählte, nicht glauben.
Ein Erlebnis veränderte diese Haltung radikal: Mein zweiter Bruder wurde auch Christ. Er und Amir evangelisierten auf der Strasse und wurden darum festgenommen. Wir als Familie wussten über zwei Wochen nicht, wo sie sind und wie es ihnen geht. In der Verzweiflung erinnerte ich mich daran, was mein Bruder gesagt hat: «Bete im Namen Jesus!» Genau das tat ich an dem Tag zum ersten Mal. Tags darauf wurden meine Brüder freigelassen und kamen nach Hause zurück. Aufgrund dessen entschied ich mich für ein Leben mit Jesus Christus – er hat mir in meiner Hoffnungslosigkeit neue Hoffnung gegeben.
Meine Mutter und meine Schwester wurden auch Christen. Die erweiterte Familie, unsere Onkel und Tanten konnten dies nicht verstehen. Auch viele Freunde distanzierten sich von uns, weil wir an Jesus glauben. Meine Brüder evangelisierten mutig weiter und führten viele Menschen zu Jesus – sehr zum Ärger der Regierung. Die Situation verschärfte sich so weit, dass wir uns dazu entschieden zu fliehen. Glücklicherweise konnten wir mit dem Flugzeug gehen, so flogen wir vom Iran in die Schweiz. Wir fanden eine Gemeinde, in der wir uns wohlfühlen und wir aufgenommen wurden. Wir können frei und ohne Angst Gott anbeten und ihn loben.
Alle Informationen und Materialien zum Flüchtlingssonntag sind online verfügbar.
Sehen Sie sich das erste Video mit Aida aus dem Iran an:
Kontakte
Egzon Shala
Interkultureller Beauftragter SEA-RES
Tel. 077 529 69 67
eshala@each.ch
Antonio Imparato
Leitungsteam MEOS
Tel. 076 448 81 85
antonio.imparato@meos.ch
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