Die Schweiz definiert die Ehe um, indem sie künftig auch zwischen zwei Frauen bzw. zwei Männern möglich ist, und weitet die Adoption auf gleichgeschlechtliche sowie die Samenspende auf lesbische Paare aus. Für die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES gehen diese Schritte zu weit, insbesondere weil sie die Rechte und das Wohl der Kinder zu wenig gewichten. Mit Blick auf die kirchliche Trauung gleichgeschlechtlicher Ehen wird sich die SEA-RES für die Religions- und Gewissensfreiheit von Kirchen und Pfarrpersonen stark machen.
Das Verdikt in der Volksabstimmung über die Gesetzesvorlage «Ehe für alle» ist mit gut 64 Prozent Ja-Stimmen deutlich ausgefallen. Selbstverständlich akzeptiert die SEA-RES diesen demokratischen Entscheid und anerkennt, dass die Argumente gegen die Vorlage – insbesondere die Folgen der Ausweitung der Adoption und der Samenspende für das Wohl der betroffenen Kinder – keine Mehrheit zu überzeugen vermochten. Die Wünsche der Erwachsenen haben über die Rechte der Kinder gesiegt. Zudem wurde die absehbare weitere Entwicklung hin zur Legalisierung von Eizellenspende und Leihmutterschaft und damit einer äusserst bedenklichen Instrumentalisierung des menschlichen Körpers zu wenig mitbedacht.
Kirchen sind in ihren gottesdienstlichen Ritualen frei
Die Schweizerische Evangelische Allianz wird sich bezüglich kirchlicher Trauung weiterhin für Religions- und Gewissensfreiheit stark machen. Kirchen, auch öffentlich-rechtliche Kirchen, sollen frei sein, wie bisher die Trauung von Ehepaaren in der Zeremonie zu unterscheiden von anderen Ritualen. Sie sollen nach wie vor auch nur Trauungen für Mann und Frau anbieten können, ohne dass dies einer strafrechtlich relevanten Leistungsverweigerung gleichkommt. Bereits in der Abstimmung über die Erweiterung der Rassismus-Strafnorm um die sexuelle Orientierung hatte die SEA-RES auf diese Gefahr hingewiesen. Die zivilrechtliche Ehe ist ein Rechtsinstitut, das Religionsgemeinschaften nicht zwingend für Rituale oder Sakramente voraussetzen respektive nachvollziehen müssen. Zudem soll Pfarrpersonen in öffentlich-rechtlichen Kirchen die Gewissensfreiheit zugestanden werden. Unabhängig davon wird sich die SEA-RES weiterhin für gelingende Beziehungen und starke Ehen einsetzen.
Kontakt
Daniela Baumann
Kommunikation SEA
Tel. 043 366 60 82
dbaumann@each.ch
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