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Fokus Artikel

Der Glaube meiner Grossmutter in mir

14. August 2024 by

Mir ist das kleine Erbstück meiner Grossmutter wieder lieb geworden. Sich bergen in einer tragenden Hand, so würde ich meinen Glauben heute beschreiben. So beschrieb ihn schon meine Grossmutter. Mir wird wieder neu bewusst: Der Glaube unserer Vorfahren prägt unser Denken und Handeln heute. Dem nachzugehen, ermöglicht ein Nachsinnen darüber, welche Schätze wir an die nächste Generation weitergeben möchten und welche Stolpersteine in der Vergangenheit zu wenig Beachtung erhielten.

 

Für angehende Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen ist die Reflexion der eigenen Biografie ein wichtiger Teil der Ausbildung. Sie gehen der Frage nach, was begünstigende und behindernde Faktoren für eine gesunde Glaubensentwicklung von Kindern und Jugendlichen sind.

 

Die folgenden Erkenntnisse und Reflexionsfragen von Studierenden der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik in Zizers aus ihren Biografien, gepaart mit der Fachexpertise von Dozierenden, sind nicht abschliessend. Sie sollen aber zur Reflexion anregen, welche biografischen Faktoren die eigene Glaubensentwicklung geprägt haben und was dies für das Erziehungsgeschehen in Elternhaus und Kirche bedeutet:

 

  • Grundlegend ist eine altersgerechte Vermittlung von Glaubensinhalten, welche die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen berücksichtigt.

 

  • Sind die Bindungserfahrungen im Säuglings- und Kleinkindalter von Feinfühligkeit, Sicherheit und Geborgenheit geprägt, überträgt sich dies häufig auf das spätere Gottesbild. Umgekehrt kann das Erleben von Unsicherheit durch eine Hinwendung zu Gott kompensiert werden. Glaube gibt Halt und entschädigt für frühere emotionale Entbehrungen.[1]

 

  • Das Jugendalter ist entscheidend für die Entwicklung eines selbstbestimmten Glaubens. Je mehr Freiheit ermöglicht wird, je mehr Vertrauen die Jugendlichen spüren, desto eher werden sie auch in Glaubensfragen mündig.

 

  • Eine grosse Mehrheit der christlichen Eltern verfolgt das Erziehungsziel, das Kind möge den christlichen Glauben gemäss ihren Glaubensvorstellungen annehmen.[2] Dies soll eine selbst gewählte, freiwillige Entscheidung sein. Die Entwicklung zu einem mündigen Glauben passiert jedoch zumeist über Umwege. Dieses Spannungsfeld gilt es wahrzunehmen und auszuhalten.

 

  • Unsere persönliche Vorstellung von gesundem oder richtigem Glauben prägt uns. Zu merken, dass die eigene Wahrheit eine von vielen ist, ermöglicht eine Weite.

 

  • Verstehen wir Glauben als ein Befolgen von Regeln bzw. bestimmtem Verhalten oder als eine persönliche Beziehung, die von bedingungsloser Annahme, Vergebung und Gnade geprägt ist? Wird der verlorene Sohn, die verlorene Tochter mit Vorwürfen und Anklage oder mit offenen Armen empfangen?

 

  • Die Glaubensentwicklung kann beeinflusst, aber weder kontrolliert noch beherrscht werden. Die Demut vor der eigenen beschränkten Bedeutung und das Vertrauen auf Gottes Wirken entlasten.

 

  • Die eigene Ohnmacht vor der Allmacht Gottes auszuhalten und ihr trotzdem zu vertrauen, ist eines der grössten Spannungsfelder des Glaubens. Dies nicht zu tabuisieren, sondern den eigenen Umgang damit zu teilen, ist ein wesentlicher begünstigender Faktor für die Entwicklung eines Glaubens, der Zweifel und Zuversicht zulässt.

 

  • Wie erlebt das Kind unseren Glauben im Alltag? Ist unsere eigene Gottesbeziehung erlebbar und spürbar? Oder ist sie geprägt von Ritualen wie dem Tischgebet oder dem Gottesdienstbesuch?

 

[1] vgl. Bucher, Anton: Psychologie der Spiritualität. Beltz, 2014, 90.

[2] vgl. Künkler, Tobias / Faix, Tobias: Zwischen Furcht und Freiheit. SCM Brockhaus, 2017, 72-76.

 

Autorin: Rahel Striegel

Rahel Striegel ist Leiterin der Sozialpädagogischen Fachstelle der Stiftung Gott hilft. Der Artikel ist im Fachaustausch mit Christian Eckert, Dozent an der HFS Zizers, entstanden.

Gesunde Theologie lässt Menschen aufblühen

31. Juli 2024 by

Die theologischen Überzeugungen von kirchlichen Leitungspersonen prägen den Glauben von anderen Menschen, sei es in Seelsorge, Erziehung oder Predigt. Was kennzeichnet eine gesunde Theologie, die Menschen aufblühen lässt?

 

Mir hilft dazu das Bild eines Festmahls. Noch vor dem Kochen ist die Auswahl der Zutaten entscheidend. Es ist unumgänglich, die eigenen theologischen Überzeugungen laufend an der Botschaft der Bibel zu prüfen. Gesund bleiben sie dann, wenn die ganze Breite dieser Botschaft respektiert wird und die grossen Linien von Gottes Geschichte mit uns Menschen im Fokus sind. Wenn Speziallehren zum Zentrum werden oder man radikale Aussagen macht, die sich auf wenige Verse ohne Kontext stützen, wird es ungesund. Die Orientierung an Bekenntnissen der frühen Christenheit kann dabei hilfreich sein.[1] Gesunde Theologie zeichnet sich durch die laufende Bereitschaft aus, von Gott selbst infragegestellt zu werden.

 

Es geht um mehr als Inhalte

Gute Zutaten sind wichtig, aber in falschen Mengen machen sie ein Essen dennoch ungeniessbar. Einseitigkeit kann einen von Druck und Angst geprägten Glauben bewirken, Selbstablehnung oder Überheblichkeit verstärken, aber auch in völlige Beliebigkeit führen. Ausgewogen ist eine Theologie erst dann, wenn sie Jesus, sein Sterben und seine Auferstehung im Zentrum hält. Darauf aufbauend helfen mir Begriffspaare: Diese gute Botschaft ist Anspruch an uns, aber genauso Zuspruch. Sie zeigt uns unsere Schuld auf, aber auch die tiefe Liebe und vollkommene Vergebung Gottes. Dabei ist Gott im Blick, aber genauso auch der Mensch. Schon jetzt ist Gottes Heil erfahrbar, aber noch nicht vollkommen.

 

Selbst bei der richtigen Auswahl und Menge der Zutaten kann alles anbrennen. Korrekte Glaubensüberzeugungen können so verwendet werden, dass sie schaden. Mit Angst und Beschämung kann man Menschen erfolgreich manipulieren, verletzt aber ihre Würde als Ebenbilder Gottes. Durch gesunde Theologie erleben Menschen Freiheit und können sich so entfalten, wie es Gott für sie vorgesehen hat. Sie werden nicht von Seelsorgenden abhängig, sondern behalten ihre Selbstverantwortung für sich und ihren Glauben. Dabei ist auf allen Seiten immer mit Irrtum zu rechnen. Auch die besten Predigten haben Schlagseiten und die ergreifendsten Vorbilder menschliche Züge. Deshalb ist es notwendig, Menschen Luft zu lassen, dass sie für sich prüfen können, welche Schritte sie gehen möchten.[2]

 

Ungesund sind nur die anderen

Ungesunde Theologie bei anderen kennen alle – aber gesunde Theologie rechnet bei sich selbst damit. Es gibt keine Glaubensrichtung und keine Gemeinde, die diese Selbstprüfung nicht nötig hätte. Wenn anschliessend mit qualitativ hochstehenden Zutaten im richtigen Verhältnis gekocht wird, entsteht ein Festmahl. Mir beschrieb einmal eine Person aus dem Emmental, wie sich das für sie anfühlte, als sie mit gesundem Glauben in Kontakt kam: «Es ist, wie wenn Kühe einen ganzen Winter im dunklen Stall standen. Nun wird es Frühling, die Türe wird aufgestossen, die Sonne durchflutet den Stall, die Kühe werden losgebunden und stürzen voller Freude auf die Weide.»

 

[1] Zur Vertiefung: Schweyer, Stefan: Gesunder Glaube. Nahrhafte Impulse zum Apostolischen Glaubensbekenntnis. Books on Demand, 2019.

[2] Zur Vertiefung: Kruger, Michael J. / Pulpit, Bully: Confronting the Problem of Spiritual Abuse in the Church. Zondervan, 2022.

 

Autor: David Jany

David Jany ist Pfarrer in der FEG Zürich-Trittligasse und im Masterstudium Psychologie an der Universität Zürich. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern im Primarschulalter.

Eine Vergangenheit zum Schämen – die Zukunft neu gestalten

24. Juli 2024 by

Geschlagen, missbraucht und weggeworfen: All dies passiert im kirchlichen Kontext, wie dieses Jahr die «Rundschau» von SRF zeigte. Abhängigkeiten, Geschlossenheit und Machtstrukturen ohne Rechenschaftspflicht machen auch Kirchgemeinden anfällig für grenzüberschreitendes Handeln. Das Ziel ist absolute Nulltoleranz – was ist zu tun?

 

Im erwähnten Rundschau-Beitrag berichten minderjährige Frauen von schrecklichen Übergriffen des Pastors in ihrer Kirchgemeinde. Die Frauen litten angeblich unter dämonischer Belastung, von der sie der Pastor befreien wollte. Der Rundschau liegen anzügliche Videos des Pastors vor, in denen er mit minderjährigen Frauen chattet und ihnen sexuelle Avancen macht. Die Angst unter den Frauen ist riesig und sie trauen sich nicht, den Missbrauch öffentlich zu machen. Der Missbrauch geht bis zur sexuellen Nötigung. So der mutmassliche Tatbestand über das missbräuchliche Verhalten eines Pastors, der in tamilischen Kirchgemeinden wirkt.

 

Dieser übelste Missbrauch ekelt mich an und macht mich für die Opfer unglaublich betroffen. Als Dachverband Freikirchen.ch mit über 750 angeschlossenen Freikirchen müssen wir Strukturen schaffen, in denen Grenzüberschreitungen verhindert werden. Genau dies ist das Ziel des Netzwerks «Gemeinsam gegen Grenzverletzung».[1] Wir ermutigen unsere Mitgliederverbände, Teil davon zu werden; viele sind es bereits. Indem sie eine Charta unterzeichnen, verpflichten sie sich zu absoluter Nulltoleranz.

 

Zuerst gilt es hinzuschauen: Missbrauch im kirchlichen Umfeld ist doppelt tragisch und verwerflich, denn Menschen suchen die Nähe Gottes und werden in diesen intimen Momenten von Gottes Personal missbraucht. Zwei grosse Studien haben hingeschaut: Im September 2023 wurden problematische Grenzüberschreitungen und schwerste, systematische Missbräuche in der Römisch-Katholischen Kirche in der Schweiz aufgedeckt. Zu ähnlichen Ergebnissen kam die Missbrauchsstudie ForumM im Januar 2024 in der Evangelischen Kirche Deutschlands. Nicht anders sieht es in Freikirchen und Gemeinschaften aus, wie die regelmässigen Gespräche vom Dachverband Freikirchen.ch mit der Fachstelle Infosekta zeigen.

 

Was ist schiefgelaufen?

Gemäss Armin Nassehi geschehen sexuelle Übergriffe, sexualisierte Gewalt und Missbrauch überall dort, wo sich extreme Machtverhältnisse und Abhängigkeiten mit Geschlossenheit und Unsichtbarkeit verbinden.[2] Deshalb sind die präferierten Orte dafür auch Familien und Organisationen. Auch eine Frei- oder Landeskirche hat eine Dynamik zwischen innen und aussen mit zugewiesenen Rollenbildern. «Wir gehören zur Familie und wir gehören zur Kirchgemeinde», so beschreiben Christinnen und Christen ihr Leben in der Gemeinde. Abhängigkeiten, Geschlossenheit und Machtstrukturen ohne Rechenschaftspflicht machen sowohl Familien wie auch Kirchgemeinden – und alle anderen Organisationen mit starkem Lebensanspruch – anfällig für grenzüberschreitendes Handeln.

 

Wir haben zu wenig darauf geachtet, wie Eltern hehre Erziehungsgrundsätze von der Kanzel zuhause umgesetzt haben. Noch 2001 propagierte ein evangelikales Pädagogikbuch Schläge als mögliches Erziehungsmittel.[3] Diese Angstkultur hat nicht zu einem befreiten Christenleben geführt. In Freikirchen treten gemäss dem Opferanwalt Christian Schürmann zwei Typen grenzüberschreitend auf: Täterinnen und Täter mit einer unaufgearbeiteten Missbrauchsgeschichte und Erwachsene, die als Kinder vernachlässigt wurden und mit einer falschen Vorstellung von Sexualität grossgeworden sind.[4]

 

Grenzüberschreitendes Handeln kratzte am Stolz der Gemeindeleitungen. So wurde stark auf den Ruf der Gemeinde und ihrer Repräsentanten geachtet und Grenzüberschreitungen unter den Teppich gekehrt. Das hatte zur Folge, dass die Opfer von Grenzüberschreitungen nicht gehört wurden. So haben Opfer nicht nur das Vertrauen in Menschen verloren, sondern auch in Gott.

 

Pastorinnen und Pastoren wurden, wie andere Autoritätspersonen in der Gesellschaft, als Inbegriff des göttlichen Botschafters gesehen und auf einen Sockel gehoben. Daraus entstanden Machtgefälle und Abhängigkeiten. Das persönliche Glaubensleben wurde entsprechend den Weisungen des Pastors gelebt und nicht aus einer mündigen Beziehung zu Jesus Christus.

 

Was machen mit diesem Befund?

Ich schaue nicht weg! Ich spreche darüber und setze mich für starke präventive Massnahmen ein. Anfang Oktober 2023 wurde ich in den «Club» von SRF zur Fragestellung eingeladen: Was läuft schief in christlichen Schulen? Im Nachgang dieser Sendung zu Grenzüberschreitungen in christlichen Schulen, Familien und Kirchgemeinden habe ich viele Zuschriften bekommen. Darunter waren Opfer, die ihren Frust abgeladen haben. Sie haben recht. Seit 2017 betreiben der Dachverband Freikirchen.ch und die Schweizerische Evangelische Allianz eine unabhängige Clearingstelle, die als Meldestelle für Grenzverletzungen im kirchlichen Kontext auftritt. Ich treffe mich regelmässig mit religiösen Informationsstellen, um gemeinsam für Grenzüberschreitungen anfällige Strukturen in Kirchgemeinden zu durchleuchten. Nicht zuletzt haben sich im erwähnten Netzwerk «Gemeinsam gegen Grenzverletzung» bereits über 60 Fach- und Kirchenverbände zusammengeschlossen, um einander zu helfen, einen glaubwürdigen und wirksamen Umgang mit Grenzverletzungen zu etablieren.

 

Missbrauch ist möglich in Freikirchen: «Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.»[5] Mein Einsatz gilt dem Aufbau eines kirchlichen Raumes, in dem jede Person geschützt ihren Glauben praktizieren kann.

 

Ich möchte zum Schluss ein paar einfache Grundsätze für das gemeindliche Leben in Frei- und Landeskirchen in Anlehnung an das Buch «Religiösen Machtmissbrauch verhindern» nennen:[6]

  • Dienende Leiterschaft ist transparent.
  • Es werden Leitungsstrukturen geschaffen, die eine Rechenschaftskultur zulassen.
  • Es wird offen kommuniziert und Konflikte werden angegangen, bevor es eskaliert.
  • Die Leitung braucht fachliche und geistliche Begleitung/Supervision.
  • Der Opferschutz wird hochgehalten.
  • Die Gemeinde entwickelt gesunde Erziehungsgrundsätze, die heilsam sind.

 

[1] vgl. https://stopgrenzverletzungen.ch.

[2] vgl. Nassehi, Armin: Montagsblock /258. 2024, https://kursbuch.online/montagsblock-258/ (8.1.2024).

[3] vgl. Mauerhofer, Armin: Pädagogik nach biblischen Grundsätzen. Band 1 & 2. Holzgerlingen, 2001.

[4] vgl. Schürmann, Christian: Sexueller Missbrauch in Freikirchen. IDEA Wochenmagazin Nr. 5 2024, 25-27.

[5] Matthäus, Kapitel 26, Vers 41.

[6] vgl. Kessler, Martina (Hrsg.): Religiösen Machtmissbrauch verhindern. Giessen, 2021.

 

Autor: Peter Schneeberger

Peter Schneeberger ist Präsident des Dachverbands Freikirchen.ch und war Vorsitzender der FEG Schweiz.

Glaubenserziehung am Montag

17. Juli 2024 by

«Für uns brauchen wir eigentlich keine Gemeinde. Aber wir möchten, dass unsere Kinder den Glauben an Jesus leben lernen. So haben wir uns entschieden, als Familie hierhin zu kommen», erzählt mir eine dreifache Mutter, als sie sich über das Kinderprogramm unserer Gemeinde erkundigt. Wie reagiert man in einer solchen Situation passend?

 

1000 Gedanken schiessen mir als Pastor gleichzeitig durch den Kopf: Wie schön, dass diese Frau die Glaubenserziehung ihrer Kinder uns anvertrauen will. Wir haben eine sehr gute und altersgerechte Kinder- und Jugendarbeit und diese kann eine Verstärkung von drei weiteren Kindern gut gebrauchen. Doch kann man am Sonntagmorgen den Glauben an Jesus «leben lernen»? Werden wir dieser Verantwortung gerecht? Überhaupt: Was ist unsere Verantwortung als Gemeinde und was jene der Eltern?

 

Kinder und Eltern ausrüsten

Gemäss einer Umfrage unter Schweizer Freikirchen zur Glaubenserziehung sind die Eltern klar der wichtigste Einflussfaktor, dass Kinder den Glauben an Jesus kennenlernen.[1] Dies ist mehr als verständlich, wenn man die nackten Stunden zählt: Ein Kind verbringt 40 bis 180 Stunden pro Jahr im Gemeindeprogramm, hingegen sind es um die 3000 Stunden pro Jahr, welche Eltern Zeit haben, ihr Kind zu prägen. Hinzu kommt, dass man die Nachfolge von Jesus meistens nicht durch Bücher und Theorie lernt, sondern durch Nachahmen von Vorbildern und Einüben im Alltag.

 

Daher ist es zu kurz gedacht, wenn Kirchen sich nur auf ihre 40 bis 180 Stunden fokussieren und die 3000 Stunden der Eltern ausser Acht lassen. Viel gewinnbringender ist es, wenn Gemeinden ihre Zeit nutzen, um Kinder und Eltern auszurüsten, dass sie ihren Glauben im Alltag leben und teilen können.

 

Aus diesem Grund ist in unserer Gemeinde das Elterngespräch etwas Wichtiges. So kann man gemeinsam austauschen, wo das Kind im Glauben steht und was es braucht, um in der Nachfolge zu wachsen. Ich erinnere mich an eines der ersten Gespräche, als ich einen Vater fragte, ob seine Tochter im Teenie-Alter eine Beziehung zu Jesus habe. Ganz verwirrt schaute er mich an und sagte dann zögerlich: «Keine Ahnung. Das habe ich mich und sie noch nie gefragt.» Ein paar Monate später konnte er mir dieselbe Frage postwendend beantworten und wir hatten einen wertvollen Austausch darüber, was seine Tochter als Nächstes braucht. Jetzt war ich sprachlos ob der Sprachfähigkeit des Vaters. Erstaunlich, was eine solche, etwas direkte Frage auslösen kann.

 

Mehr als Programm

Ich glaube, dass wir noch mehr Kirchen brauchen, die neben dem guten Kinder- und Jugendprogramm nicht nur Teilnehmerzahlen und Programmpunkte sehen, sondern mindestens so viel Energie und Zeit in die Eltern selbst investieren. Wir brauchen Gemeinden, die mit den Eltern in den Dialog treten, ihnen ihre Berufung zusprechen und die Eltern ausrüsten, damit sie befähigt sind, ihre Kinder in die Nachfolge Jesu zu begleiten. Ebenso glaube ich, dass wir noch mehr Eltern brauchen, die ihren Kindern nicht nur die natürliche Welt erklären, sondern ihnen auch ein Leben aus der Fülle des geistlichen Lebens vorleben.

 

[1] vgl. Zwicky, Christian: Die Verantwortung der Glaubenserziehung bei Kindern. BA-Diplomarbeit, 2008: https://tinyurl.com/222r6pwa (29.4.2024).

 

Autor: Christian Zwicky

Christian Zwicky ist verheiratet mit Seraina, gemeinsam haben sie fünf Kinder zwischen 14 und 3 Jahren. Er arbeitet als Teilzeitpastor in der FEG Henggart und steht für «Orange Leben» im Rahmen der FEG Schweiz ein.

 

Gemeinsame Grundhaltung dank der Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit

10. Juli 2024 by

Oft höre ich in Gesprächen mit Erwachsenen und Jugendlichen, wie wichtig für sie die Wertschätzung und die Glaubenserfahrungen in der Jugendarbeit waren. Eine positiv gelebte Grundhaltung, Kultur und Werte prägen sie noch Jahre später. Leider gibt es auch das Gegenteil. Deshalb ist es wichtig, ein gemeinsam verpflichtendes Papier zu haben.

 

Diese gemeinsame Basis ist auch der Jungschar der Evangelisch-methodistischen Kirche (JEMK) wichtig. Thomas Blatter, Vorstandsmitglied der JEMK und Verantwortlicher für die Schulung, beantwortet drei Fragen dazu.

 

«Ganzheitliche Entfaltungsmöglichkeiten fördern» ist als Ziel der Charta formuliert und findet sich sehr ähnlich auch im Leitbild der JEMK. Warum ist das wichtig?
In den Jungscharen hat es Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen. Als Leitende ist es essenziell, respektvoll mit dem Gegenüber umzugehen, um niemanden auszuschliessen. Auch unter den Leitenden wird ein respektvoller Umgang gewünscht und gefördert. In der Jungschar dürfen die Leitenden über längere Zeit einen Teil der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen mitprägen. Somit ist es sehr wichtig, sich auf Aktivitäten zu fokussieren, die im «normalen» Alltag oft zu kurz kommen. Das heisst zum Beispiel, Grenzen auszutesten, in Gruppen Ziele zu erreichen und sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen.

 

In den Jungscharen wird vieles selbstverständlich gelebt – und doch ist die Umsetzung der Charta kein Selbstläufer. Wie fliesst die Charta in die Schulung der Leitenden ein?
Unsere Schulungen finden grösstenteils in Zusammenarbeit mit «Jugend + Sport» statt. Bei J+S werden beispielsweise ein respektvoller Umgang untereinander oder auch Fairness grossgeschrieben. Wir investieren viel Zeit, um unsere Schulungen aktuell zu gestalten und weiterzuentwickeln. Uns ist es wichtig, dass wir Leitende ausbilden können, die selbstsicher, respektvoll und reflektiert sind. Unsere Schulungen beinhalten neben den Anforderungen von J+S verbandsinterne Ausbildungen im Bereich Andacht. Zudem wird auch während dem Kurs regelmässig über Glaubensinhalte ausgetauscht und die Kursleitenden bieten Hilfestellung bei persönlichen Anliegen.

 

«Jesus begegnet den Menschen in ihren Bedürfnissen und wir sind angehalten, nach seinem Vorbild zu handeln», so die Charta. Wo entdecke ich dies in der JEMK?
Wir haben eine offene Tür für alle. Wir möchten keine Person ausschliessen aufgrund ihrer Herkunft oder auch psychischer oder physischer Einschränkungen. Uns ist klar, dass in den Jungscharen nicht alle gleich mitmachen können oder die Leitenden nicht immer ausreichend geschult sind. Trotzdem: Die Jungschar soll ein Ort sein, wo sich jede und jeder integriert fühlen darf. Ich bin der Meinung, dass dies in der Jungschar-Welt an den meisten Orten so gelebt wird.

Die Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit wurde zwischen 2014 und 2016 von elf christlichen Kinder- und Jugendverbänden erarbeitet. Damit erklären die unterzeichnenden Verbände transparent und verständlich, für welche Werte und Ziele sie stehen und wie sie arbeiten. Jaël Binggeli ist als Jugendbeauftragte der SEA für die Koordination verantwortlich: «Die Charta gibt eine ganzheitliche Basis, wie in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit christliche Werte und der Glaube gefördert werden können. Jesus Christus, sein Leben und Wirken sollen dabei Vorbild und Inspiration sein.»

 

Autorin: Natascha Bertschinger

Natascha Bertschinger ist Mitglied des Leitungsteams bei «Gemeinsam gegen Grenzverletzung», war lange in der Kinder- und Jugendarbeit der Methodisten tätig und begleitet noch immer Gruppen und Leitende bei präventiven Fragestellungen und der Umsetzung.

 

«Grosse Ziele, kleine Schritte»

2. Juli 2024 by

Der Autor des Buches «Grosse Ziele, kleine Schritte», Vater, Dozent und Familientherapeut Philip Mamalakis ist überzeugt: Kinder brauchen keine perfekten Eltern, sondern Eltern, die ihren Blick auf die langfristigen Ziele richten und die täglichen Herausforderungen als Teil des Lernweges sehen. Auf dem Weg als christliche Familien haben wir ein grosses Ziel vor Augen: in der Liebe wachsen. Das geschieht nicht durch mehr Anstrengung, sondern wenn wir bereit sind, immer wieder aufzustehen, wenn wir hinfallen. Philip Mamalakis gibt Familien zehn Ratschläge mit auf den Weg.

 

  • Vorleben. «Das Vorleben ist die wirkungsvollste Art, um Kinder zu erziehen. Sie beobachten, wie wir selbst in unseren täglichen Herausforderungen mit unseren Emotionen und mit den Mitmenschen umgehen.»

 

  • Eltern-Kind-Beziehung stärken. «Wir sollten uns immer mit unseren Kindern verbinden, bevor wir sie erziehen. So können wir auf ihre wahren Nöte antworten, statt darauf zu reagieren.»

 

  • Familienzeiten gestalten. «Das Ziel ist nicht, dass wir perfekte und harmonische Familienzeiten haben. Vielmehr wollen wir im alltäglichen Chaos lernen, einander trotzdem zuzuhören, geduldig zu sein und zu teilen.»

 

  • In Verantwortung begleiten. «Elternschaft heisst nicht, unsere Kinder vor Herausforderungen zu beschützen. Das Umfallen gehört – konkret und im übertragenen Sinn – zum Leben. Kinder müssen lernen, selbstständig wieder aufzustehen.»

 

  • Grenzen und Konsequenzen kommunizieren. «Durch Grenzen lernen Kinder damit umzugehen, wenn sie nicht alles bekommen, was sie wollen. Das ist eine der wichtigsten Lebenslektionen.»

 

  • Versöhnung leben. «Wir zeigen unseren Kindern nicht, wie sie keine Fehler machen, sondern vielmehr, was sie tun können, wenn sie Fehler machen. Versöhnung ist Gottes Geschenk an uns, um Beziehungsbrücken wieder herzustellen.»

 

  • Zuhören. «Es ist leicht für uns, in unseren eigenen Vorstellungen gefangen zu sein und andere zu ignorieren. Das Zuhause ist der Ort, wo alle das Zuhören lernen: einander und Gott.»

 

  • Zeiten als Paar einbauen. «Kinder sollten zum Paar gehören und nicht zwischen das Paar. Wenn wir in unsere Partnerschaft investieren, ist das ein Geschenk an die Kinder.»

 

  • Die Verbindung zur Kirche suchen. «Indem wir unser Zuhause mit dem Leben der Kirche verbinden, wird der christliche Glaube für die Familie zu einer greifbaren Realität.»

 

  • Kernfamilie erweitern. «Kinder lernen, was Gottes Liebe ist, wenn wir unsere Häuser für andere – auch Fremde und Bedürftige – öffnen.»

Die Zitate stammen aus einem Interview von Sara Steingruber mit Philip Mamalakis im August 2023. Sie hat eine Leidenschaft für Familie, unterrichtet am Berufsbildungszentrum und ist Teil der Leiterschaft der Landeskirchlichen Gemeinschaft Jahu in Biel.

 

Das Paradies in der Familie

26. Juni 2024 by

Es ist Samstagabend. Als fünfköpfige Familie machen wir uns bereit, um Schalom zu feiern. Dazu decken wir den Tisch sorgfältig, zünden sechs Kerzen für jeden Wochentag und eine grössere Kerze für den Sonntag an. Dann stossen wir mit Traubensaft in Weingläsern an und sprechen uns gegenseitig Schalom zu. Wir nehmen das Schalom-Brot, welches aus sieben Stücken – angeordnet wie bei einem Dreikönigskuchen – besteht, und reichen es in der Runde weiter. Wir bieten es dem Nächsten an.

 

Als Eltern haben wir diese kleine Feier am Samstagabend eingeführt, weil uns wichtig ist, dass wir nicht einfach so in den Sonntag hineinrutschen. Wir wollen uns am Abend vorher bewusst machen und uns freuen, dass der Sonntag – der Tag unseres auferstandenen Herrn – vor uns liegt. Da unser Alltag auch von Streit und Ärger begleitet wird, wollen wir das grosse Geschenk Gottes, die Vergebung, auch als Familie feiern. Damit ich dem anderen Schalom zusprechen kann, braucht es meine Bereitschaft, vorher den Frieden zu suchen. Ich werde mir meiner eigenen Schuld oder dem mir zugefügten Leid bewusst.

 

Wir pflegen dies als Ritual. Es ist wiederkehrend und immer gleich. Wir sind überzeugt, dass dies Orientierung gibt. Rituale ermöglichen, grosse Wunder auch nur halbherzig verstehen zu dürfen. In der Wiederholung wachsen Tiefe und Verständnis. Uns ist dabei wichtig, dass verschiedene Sinne angesprochen werden. Es sind nicht nur Worte. Wir brechen Brot. Wir teilen. Wir wenden uns einander bewusst zu.

 

Um Vertrauen werben

Der biblische Text zum Paradies, in dem Gott am Abend seine Geschöpfe besucht, zeigt die Zuwendung Gottes auf Augenhöhe. Er sucht sie. Er ruft sie. Er hat dem Menschen mit dem Paradies einen wunderbaren Lebensort geschenkt. Er gab ihm alle Freiheiten. Er lud ihn ein, ihm zu vertrauen. Und trotz dem Scheitern des Menschen blieb er mit ihm dran.[1]

 

Das inspiriert mich für die Erziehung der Kinder. Ich suche als Vater meine Kinder immer wieder auf, ich werbe um das Vertrauen in die gute Nachricht. Ich versuche, ein gutes Umfeld zu schaffen, wie zum Beispiel mit dem beschriebenen Ritual. Ich ermutige sie, ihren Fragen nachzugehen und diese zu benennen. Ich halte mich zurück mit schnellen Antworten. Ich suche nach biblischen Texten, die etwas von ihrer Frage aufnehmen, und erzähle sie ihnen. Für mich ist dies ein Suchen nach Gott und nicht nach Antworten.

 

Die Freiheit der Kinder

In der Kinderrechtskonvention der UNO wird im Artikel 14, Absatz 2 formuliert, dass die Eltern ihre Kinder in ihrem Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit leiten sollen. Das scheint mir eine schöne Aufgabe. Ich nehme mein Kind an der Hand. Manchmal lenke ich und manchmal gehe ich mit. Dieser Artikel macht mir klar, dass auch mein Kind das Recht auf diese Freiheit hat, so wie ich selbst.

 

Darum gibt es für mich eine wichtige Grenze. Was mir wichtig ist in der Erziehung und ich durchsetze möchte, begründe ich nicht mit der Autorität Gottes. Dafür muss ich schon selbst hinstehen. Ich lehre meine Kinder nicht, dass sie Vater und Mutter ehren müssen, wie es eines der Gebote vorsieht, damit mir die Erziehung leichter fällt. Ich lehre sie die Suche nach Gott. Er ist einer, der sich immer wieder finden lässt. Und er ist einer, der selbst uns aufsucht. «Wo bist du Mensch?»

 

[1] vgl. 1 Mose 3.

 

Autor: Rico Bossard

Rico Bossard ist Mitarbeiter der VBG im Fachkreis Pädagogik und ausgebildeter Primarlehrer. Er ist verheiratet mit Martina. Sie sind Eltern von drei Kindern im Alter von 11 und 8 Jahren.

 

Es gibt nicht die eine christliche Erziehung

19. Juni 2024 by

Gott – der grosse Schöpfungsgestalter – ist Ursprung und Ziel einer Erziehung, die auf christlichen Werten und einer lebendigen Gottesbeziehung fusst. Jesus Christus hat uns ein Vorbild hinterlassen, das prägend und wertestiftend unseren Alltag durchdringen soll. Doch nicht nur dies: Wir dürfen auf sein Dabeisein, seine Gnade, Unterstützung und Kraft im Erziehungsgeschehen vertrauen. Elternschaft ist göttliche Berufung und Auftrag und steht unter Gottes Segen.

 

Die Fundamente, auf denen christliche Erziehung ruht, sind unser Gottesbild und unser Menschenbild. Unsere diesbezüglichen Ansichten, die eigene Erziehungsgeschichte, der Wissensstand zum Thema Erziehung, Persönlichkeitsfaktoren des Erziehenden und des Kindes sowie mannigfaltige äussere Umstände bewirken eine ganz eigene Ausprägung dieser christlichen Erziehung. Es gibt somit nicht die eine christliche Erziehung, sondern vielfältige Ausprägungen eines Lebens mit und im Glauben, das sich zwischenmenschlich im Alltag und transzendent in der Beziehung zu Gott abspielt.

 

Notwendiger Umschwung

Christliche Erziehung war immer vom Zeitgeist geprägt. Im Renaissance-Humanismus wandte man sich der Erkenntnis zu, dass der Mensch wertvoll und Gottes Ebenbild ist und dass antike und christliche Tugenden wie Güte, Mitgefühl und Freundlichkeit grundlegend wichtig sind. In der Reformation wurden der Bildung und Hinführung der Kinder zum Glauben grosses Gewicht geschenkt. Liebe und Gehorsam waren sehr lange die Maximen der Erziehung, wobei der Gehorsamsaspekt oft zeitbedingt überwog. Und nur zu oft wurde leider in einer falsch verstandenen, von frommem Übereifer geprägten biblizistischen Auslegung der wenigen Bibelstellen über «Züchtigung» mit Härte und Rute erzogen.

 

Die letzten Jahrzehnte, in denen in pädagogischer Hinsicht ein massiver Erkenntniszuwachs erfolgte und auch hermeneutisch-exegetisch vertieft zum Thema gearbeitet wurde, brachten hier einen notwendigen Umschwung. Leider muss noch viel aufgearbeitet werden, um Opfern fehlgeleiteter Erziehung eine heilsame Wiederherstellung zu ermöglichen. Dennoch: Dass Erziehung auf christlicher Grundlage mit missbräuchlichen Fehlentwicklungen gleichgesetzt wird, wird der Realität hilfreichen Erziehungsgeschehens unter christlichen Werten in keiner Weise gerecht.

 

Beziehung vor Erziehung

Aus der Gesamtaussage der Bibel lässt sich, in aller Kürze formuliert, eine lebensbejahende, zutiefst positive, von Freude, Zuversicht und Zukunftshoffnung geprägte erzieherische Grundhaltung der Liebe und des Respekts gegenüber Gott und seiner Schöpfung ableiten. Der Mensch ist gemäss dem biblischen Menschenbild einmalig, geliebt, würdig und bedürftig: in Gottes Ebenbild geschaffen und seit dem Sündenfall erlösungsbedürftig. Wir sind zur Gemeinschaft mit Gott geschaffen und zur Ehre seiner Herrlichkeit berufen. Wir sollen die Schöpfung bewahren und konstruktiv selbst schöpferisch tätig sein. Wir brauchen Erlösung: Ohne Jesus Christus sind wir nicht daheim im Vaterhaus, sondern verlorene – nicht böse – Schafe, die vom guten Hirten gefunden werden müssen. Gottebenbildlichkeit wie Sündhaftigkeit sind unsere tiefste Natur.

 

Wir sind auf Beziehung hin angelegt: Gott ist in sich Beziehung. Das heute anerkannte pädagogische Prinzip «Beziehung vor Erziehung» findet sich bereits in der Bibel. Grundlage dieser Beziehung ist die bedingungslose Liebe Gottes; erst daraus erfolgt «Discipleship»: Jüngersein, Nachfolge oder Gehorsam Gott gegenüber. Diese Reihenfolge darf nicht umgekehrt werden. Diese heilsgeschichtliche Verortung von Erziehung begegnet dem tief im Menschen angelegten Bedürfnis nach Spiritualität in ganzheitlicher und befreiender Weise. Nicht Druck und Zwang leiten das Erziehungsgeschehen, sondern Fürsorge, zuverlässige Stillung der echten Bedürfnisse, gesunde Grenzen und das befreiende Angebot einer ganzheitlichen Liebe zu sich selbst, zum Nächsten, zu Gott. Sie haben das Aufblühen und die Entfaltung des jungen Menschen zur Absicht und bewirken eine sichere Bindung. Freiheit «von» und Freiheit «zu» ermöglichen ein verantwortungsvolles und erfülltes Leben. Frei von destruktiven Handlungsweisen sich selbst und anderen gegenüber kann im Rahmen der eigenen Fähigkeiten und Begabungen ein aktives, selbstständiges, die Gesellschaft positiv prägendes Leben gestaltet werden.

 

Ganzheitliche Entwicklung im Blick

Christliche Grundwerte wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vergebungsbereitschaft, Geduld, Demut, das Trachten nach Frieden, Gerechtigkeit und Fairness, Verlässlichkeit, Dankbarkeit, Selbstbeherrschung, Hoffnung und Optimismus sollen zu einem kraftvollen, mutigen Leben verhelfen, das freudig bejaht und auch mit Genuss ausgelebt wird. Eine auf diesen Werten basierende Erziehung will nicht nur Wissen vermitteln, sondern Charakter bilden und Persönlichkeit auf einer tragfähigen ethischen und moralischen Grundlage entfalten. Sie verhilft zu einer ganzheitlichen Entwicklung des jungen Menschen. Sie fördert die intellektuelle Neugier, die emotionale Intelligenz und den wertschätzenden Umgang mit dem eigenen Körper.

 

Mit Gottes Hilfe

Erziehende sind dabei nicht auf sich allein gestellt: Gebet und Leitung durch den Heiligen Geist helfen, Kindern ein feinfühliges, Geborgenheit schaffendes Gegenüber zu sein. Von Gott geleitet, dürfen sie in liebevoller Autorität leiten, ohne in eine ungesunde Hierarchieumkehr abzugleiten. Sich geliebt wissend, können sie vergebend lieben und machen ihre Identität nicht von der Zustimmung oder Ablehnung des Kindes abhängig. Ungesunden Erziehungstrends, etwa verfrühte, deformierte Gewissensbildung oder einseitig bindungsorientierte Erziehung (Attachment Parenting), kann so widerstanden werden.

 

Erzieherisches Verhalten in Elternhaus, Kirche und Schule muss immer wieder reflektiert und diskutiert werden. Es muss mit einem ausgewogenen Bibelverständnis und zuverlässigen wissenschaftlichen Erkenntnissen abgeglichen und an die Individualität des Kindes angepasst werden, ohne dabei in Beliebigkeit zu verfallen.

 

Ein autoritativer Erziehungsstil (siehe auch Artikel «Von Disziplinierung zu liebevoller Autorität») hat die besten Aussichten auf eine Erziehung, die gelingend ist – mit Gottes Hilfe und in aller Freiheit.

 

Autorin: Doris Bürki

Doris Bürki ist verheiratet und Mutter von sechs erwachsenen Kindern. Sie ist ausgebildete Primarlehrerin, Co-Leiterin der SEA-Arbeitsgemeinschaft Forum Ehe+Familie und Teil von FEG ehe+familie, Präsidentin der Biblisch-Therapeutischen Seelsorge Schweiz und Mitglied des Care-Teams Aargau.

 

Ein gelegentlicher Klaps und seine Folgen

12. Juni 2024 by

Körperstrafen bei Kindern[1] waren über lange Zeit gesellschaftlich akzeptiert. Das war auch in Schweizer Schulen bis in die 1970er-Jahre nicht anders. Nicht zuletzt dank der UNO-Kinderrechtskonvention hat seither ein Wandel stattgefunden. Physische und psychische Gewalt in der Erziehung sind aber noch heute erschreckend verbreitet, ihre Auswirkungen auf die Entwicklung dramatisch.

 

In der Antike galten Kinder als «unfertige Menschen» und minderwertig. Bis ins 4. Jahrhundert war deshalb die Kindstötung gesellschaftlich akzeptiert. Peitschen, Rohrstücke oder Rutenbündel waren als Erziehungsmittel selbstverständlich. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde es humaner. So wurde geraten, beim Schlagen milde zu sein, Kinder nicht mehr ins Gesicht oder auf den Kopf zu schlagen und hierzu keine groben Schlagwerkzeuge mehr zu verwenden. 1990 forderte die UNO-Kinderrechtskonvention, Kinder vor jeder Form körperlicher oder geistiger Gewaltanwendung zu schützen. Der Wandel geschah somit erst in den letzten Jahrzehnten, dann aber im Eiltempo.

 

Die Praxis heute

Eine der neusten Befragungen von 1605 Vätern und Müttern[2] zeigt folgende Zahlen: Über alle Gewaltformen hinweg wenden 62 Prozent der Eltern keine körperliche Gewalt an. Das heisst aber auch: 38 Prozent der Eltern machen von Gewalt Gebrauch und nennen am häufigsten Schläge auf den Hintern, Stossen, an den Haaren ziehen und Ohrfeigen (siehe Abbildung). Die Häufigkeit der Gewaltanwendung variiert von regelmässig bis selten. Es wurde auch nach psychischer Gewaltanwendung gefragt. Nur 42,3 Prozent der Eltern verzichten ganz darauf (Details siehe Abbildung).

Verstörend ist, dass sämtliche Studien belegen, dass jüngere Kinder öfter von Gewalt betroffen sind. In Bezug auf Kindesmisshandlung berichten Schweizer Kinderkliniken von einem erschreckenden Anstieg um 14 Prozent zwischen 2021 und 2022.

 

Was Körperstrafen bewirken

Wissenschaftler der Universitäten von Texas und Michigan haben in einer Metaanalyse Ergebnisse aus 50 Jahren Forschung gesichtet.[3] Insgesamt wurden mehr als 160’000 Kinder im Hinblick darauf untersucht, welche Auswirkungen ein gelegentlicher Klaps auf ihre Entwicklung hat. Zusammenfassend einige der Erkenntnisse:

  • Das angestrebte Ziel von besserem Benehmen wird längerfristig nicht erreicht.
  • Ob harte oder sanftere Schläge – sie haben immer negative Auswirkungen auf die Kinder, wenn auch letztere in etwas geringerem Masse.
  • Kinder, die regelmässig einen Klaps bekommen, widersetzen sich ihren Eltern häufiger, sind aggressiver und asozialer, bekommen öfter psychische Probleme und ihr geistiges Vermögen leidet.
  • Kinder, die im Alter von zwei bis vier Jahren regelmässig einen Klaps bekommen haben, haben im Durchschnitt einen um fünf Punkte niedrigeren IQ. Auch ihre geistige Entwicklung wird verlangsamt.
  • Langzeiteffekte bei Erwachsenen wie asoziales Verhalten, psychische Probleme und ein niedrigeres Wohlbefinden zeigen sich umso häufiger, je öfter sie geschlagen wurden.
  • Erwachsene, die selbst als Kind von ihren Eltern Gewalt erfahren haben, setzen den eigenen Kindern gegenüber häufiger wiederum Gewalt ein (Kreislauf der Gewalt).

 

Um mit einer positiven Note abzuschliessen: Eltern setzen körperliche Gewalt meist nicht absichtlich ein und bereuen dies danach. Auslöser sind vorwiegend Ärger, Stress, Überforderung oder Müdigkeit und weil ein alternatives Verhaltensrepertoire fehlt. Mehrheitlich aber gelingt Erziehung.

 

[1] Zur Vertiefung: Schnyder, Martin: Körperstrafe in der Kindererziehung? Eigenverlag, Jahr, erhältlich bei: martin.schnyder@bluewin.ch.

[2] Häufigkeiten in der Anwendung von physischer oder psychischer Gewalt im Rahmen von Eltern-Kind Interaktionen und Erziehung. Universität Fribourg, 2023.

[3] Gershoff, E. T. / Grogan-Kaylor, A.: Spanking and child outcomes: Old controversies and new meta-analyses. Journal of Family Psychology, 30(4) 2016, 453–469.

 

Autor: Martin Schnyder

Martin Schnyder ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. Er war nach einer theologischen Ausbildung in England 40 Jahre in der Gemeindearbeit tätig und hat sich unter anderem in Biblisch-Therapeutischer Seelsorge weitergebildet.

 

Gewaltfreie Erziehung: Ein christlicher Ansatz in einer modernen Welt

5. Juni 2024 by

In unserer schnelllebigen und oft herausfordernden Welt fragen sich viele christliche Familien, wie sie die Prinzipien ihres Glaubens in die tägliche Erziehung ihrer Kinder integrieren können. Verunsicherung entsteht durch Bibelverse, die Züchtigung und den Gebrauch der Rute thematisieren, sowie durch die oft pauschale mediale Darstellung von Christen als Befürworter körperlicher Züchtigung.

 

Gewalt in der Erziehung umfasst mehr als nur körperliche Aspekte. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter körperliche Bestrafung wie Schlagen, verbale Aggression wie Beschimpfen oder Vernachlässigung wie Liebesentzug, mangelnde Fürsorge und Aufmerksamkeit.

 

Eine gewaltfreie Erziehung ist tief in christlichen Werten verwurzelt. Das grundlegende Gebot der Nächstenliebe bildet die Basis für eine gewaltfreie Erziehung. Es lehrt, Kindern mit Liebe zu begegnen, um eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich emotional sicher und verstanden fühlen. Das Zuhause soll ein sicherer Ort sein. Nur so können Kinder Herausforderungen bewältigen und emotionale Stärke entwickeln.

 

Der Stecken tröstet, leitet, begrenzt

Das Bild des Hirten hat mich stark geprägt. Die Bibel sagt in Psalm 23: «Dein Stecken und Stab trösten mich.» Das Wort für «Stecken» ist dasselbe wie das Wort für «Rute» (z.B. in Sprüche, Kapitel 13, Vers 24). Die Rute soll uns laut Psalm 23 trösten. Ein Hirte leitet seine Schafe, indem er den Weg weist, Grenzen aufzeigt und präsent ist. Er leitet auch, indem er gegebenenfalls den Stecken ausstreckt, um den Weg des Schafs zu begrenzen.

 

Laut einer Erzählung schnitzten Hirten Zeichen in ihre Stäbe als Erinnerung an besondere Momente von Gottes Handeln. So wurde der Stab zu einem Trost – der Gott, der damals geholfen hat, hilft auch heute.

 

Das Bild des Hirtenstabs war für mich eine wichtige Grundlage in der Erziehung der eigenen Kinder. Der Stab tröstet, führt und leitet, ist jedoch nicht dazu gedacht, die Schafe zu schlagen. Und ganz wichtig: Ohne diesen Stab leiden die Schafe unter Orientierungslosigkeit – ein Zustand, der heute unter der jungen Generation stark verbreitet ist. Eltern sind Hirten; sie sind in der Erziehung diejenigen, die wissen, wohin der Weg geht. Sie haben den grösseren Blick und sind nicht auf einer Ebene mit den Schafen. Auch sollten die Schafe nicht die Rolle des Hirten übernehmen und sagen, wo es langgeht.

 

Meines Erachtens dürfen wir uns nicht darin verunsichern lassen, unsere Kinder zu erziehen: gewaltfrei, aber konsequent auf dem nahrhaften Boden von Liebe und Vertrauen. So geben wir ihnen Orientierung und Sicherheit.

 

Autorin: Stefanie Reusser

Von der Notwendigkeit zur Ablehung von Gewalt

In der frühen Geschichte waren Schlagstock und körperliche Züchtigung unerlässlich, damit «das Kind nicht verdirbt». Bis ins 19. Jahrhundert waren Körperstrafen als Erziehungsmittel sogar laut Gesetz zur Erziehung der Kinder nötig. Ein ausdrückliches Verbot von Körperstrafen an Kindern durch die Eltern kennt die schweizerische Rechtsordnung bis heute nicht. Viele christliche Gemeinschaften und Organisationen haben moderne pädagogische Prinzipien und Forschungsergebnisse wie die Ablehnung von Gewalt in ihre Erziehungsansätze integriert.

 

Stefanie Reusser ist Schulleiterin der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik ICP in Wisen bei Olten. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie zwei erwachsene Kinder und lebt im Berner Seeland. Neben ihren leiblichen Kindern begleitete sie immer wieder Pflegekinder und junge Erwachsene, was sie als eine wertvolle Erweiterung ihrer Kernfamilie erlebte.

 

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